Val Codera
Wandern

Val Codera

  • 20.8 km
  • 07:00 h
  • 1167 m
  • 1167 m
Val Codera
Das ganz andere Tal Ein Tal wie aus dem Bilderbuch – und doch ganz anders: das Val Codera, rund 15 km lang und von einem Kranz hoher Felsgipfel umrahmt. Im Mündungsbereich zur Schlucht verengt, öffnet es sich hinter Codera zum Hochtal und gibt den Blick auf eine fantastische Granitkulisse frei – im Herbst, wenn sich die Lärchen verfärben, schneeüberzuckerte Zacken in den tiefblauen Himmel greifen, ein überwältigendes Bild. Im Frühsommer dominieren Grün und Braun, der Aufstieg von Novate Mezzola ist bei dem hohen Sonnenstand schon recht schweißtreibend. Denn starten muss man ganz unten; die Val Codera besitzt nämlich, obwohl das ganze Jahr über bewohnt, keine Straßenzufahrt! Und – noch erstaunlicher – die Talbewohner möchten keine Autos, nur eine moderne Seilschwebebahn. Als Ersatz für die antiquierte Konstruktion, mit der das meiste, was sich nicht auf dem Buckel heranschaffen lässt, ins Tal kommt. Wer das Val Codera besuchen will, muss das also auf Schusters Rappen tun, was wiederum den großen Vorteil hat, dass nicht nur Zeit zum Schauen, sondern auch zum Nachdenken bleibt. Über die »einfachen« Leute vom Land und die reichen »Milanesi« beispielsweise, die jeweils an den Wochenenden das Umland überfallen, auch über ein Straßenprojekt und den geplanten industriellen Granitabbau im Tal. Ein paar zusätzliche Anstöße liefert das kleine Museo della Valle.
Ausgangspunkt: Novate Mezzola, 212 m, Dorf zwischen Chiavenna und dem Comer See. Bahnstation (Linie Colico – Chiavenna).
A tour by:
Rother Wanderführer Comer See (Eugen E. Hüsler)