Stockalperweg
Wandern

Stockalperweg

  • 34.6 km
  • 13:30 h
  • 2241 m
  • 2064 m
Stockalperweg
In drei Tagen auf einem historischen Weg über den Simplonpass Archäologische Funde belegen, dass der Simplonpass bereits in der Bronze- und Eisenzeit sowie von den Römern als Übergang benutzt worden ist; nachgewiesen ist ein Passweg erst ab 1235 und von da an stellte sich ein reger Säumerbetrieb ein. Im 17. Jh. wurde die Route durch Kaspar Jodok Stockalper mit vielen Versorgungsstationen und Kunstbauten an schwierigen Geländepassagen versehen. Napoleon ließ zwischen 1800 und 1805 eine moderne Fahrstraße ausbauen, deren Linienführung so genial war, dass die heutige Nationalstraße in weiten Bereichen dieser bautechnischen Glanzleistung folgt – daher sind Spuren dieser Trasse heute weitgehend verschwunden, während die Stockalpersche Wegführung sich im Gelände an vielen Stellen rekonstruieren ließ. Mit viel Aufwand wurde dieser in den 1990er-Jahren freigelegt und als Wanderroute hergerichtet. Doch nicht nur der Weg selbst, sondern auch die Bauten in seinem Bereich bilden nun ein grandioses und in seiner Art einmaliges Freiluftmuseum, eine ideale Verbindung zwischen Naturerlebnis und historischen Informationen; so dokumentieren kleine Ausstellungen, über den Wegverlauf verteilt, Themen zu den früheren Lebensverhältnissen wie Landwirtschaft, Bergbau oder den Warentransport. Das Ganze nennt sich »Ecomuseum« (eine Idee aus den 1960er-Jahren in Frankreich) – der Versuch einer ganzheitlichen Darstellung einer zusammenhängenden Region in ihrem geografischen, sozialen und kulturellen Umfeld. Die gesamte Route ist auf drei Tage angelegt. Wir beschreiben hier die älteste und seit 1998 wieder durchgängig begehbare Routenführung, welche auf der dritten Etappe die Gondoschlucht über das Zwischbergental umgeht und damit einen weiteren Pass, die Furggu, überwinden muss. Die eher kurze zweite Etappe gibt die ideale Möglichkeit, sich die wunderschöne Region um den Pass etwas intensiver anzusehen, vielleicht mit einem kleinen Zusatzspaziergang zum nahen Hopschusee inmitten eines interessanten alpinen Hochmoores – besonders schön ist hier auch der Blick über die Passhöhe in Richtung Monte Leone und dessen Nachbargipfel. Nach der Ankunft in Simplon-Dorf hat man dann auch genug Zeit für einen Rundgang durch diesen schon sehr südländisch anmutenden Ort; im »Alten Gasthof« befindet sich eine sehenswerte Ausstellung der Stiftung »Ecomuseum-Simplon« über die regionale Geschichte. Seit 2002 wurde als Alternative für die dritte Etappe mit enormen Aufwand auch eine historische Route durch die Gondoschlucht angelegt, von der aus noch Abschnitte der Napoleonischen Straße zu bewundern sind. Das Museum »Alte Kaserne« vor Beginn der Gondoschlucht ist in jedem Fall einen Besuch wert (auch PostAuto-Haltestelle)!
Ausgangspunkt: Brig, 678 m; Hauptort des Oberwallis, Ausflugszentrum im Rhônetal zwischen der Simplon- und Lötschberglinie. Sehr gut mit der Bahn erreichbar, z. B. durch den Lötschberg-Basistunnel mit IC 6 von Basel oder IC 8 von Zürich.
A tour by:
Rother Wanderführer Oberwallis (Michael Waeber, Marianne Bauer)