Oberetteshütte – Saldurseen, 3000 m

Sieben Seen und viele ÜberraschungenDiese anspruchsvolle Tour führt uns durch eine faszinierende Hochgebirgslandschaft am Rand der Gletscher. Die große Höhe konfrontiert uns mit einer kargen, steinigen Moränenlandschaft, in der die sieben Saldurseen, jeder in einer anderen Farbe, eingebettet liegen. Nach den kleineren »Lacken« überrascht uns der erste große See mit glasklarem Wasser und einem beeindruckenden Spiegelbild. Das Schaustück der Saldur-Seenplatte sind zwei kleine smaragdgrüne Seen und, etwas tiefer gelegen, die beiden großen Seen, die nur durch einen Moränenriegel getrennt sind, aber unterschiedlicher nicht sein könnten: der verlandete, silbrig glänzende Sandsee und der türkisfarbene lange See, an dessen Ufer wir schöne Rastplätze finden. Westlich des langen Sees versteckt sich der tiefste der sieben Seen: Als dunkler Spiegel füllt er eine Felsenwanne aus und zeigt sich uns erst, wenn wir kurz davorstehen. Im weiteren Abstieg überrascht uns das Wasser noch mit einem einzigartigen Quellgebiet: Auf kleinem Raum sprudeln zahlreiche Quellen an die Oberfläche und vereinigen sich zum Saldurbach, der sich schon bald darauf durch eine wilde Felsenschlucht zwängt und unseren Weg mit seinem Rauschen begleitet. Die Tour ist in der hier beschriebenen Richtung am schönsten: Aufstieg über den gut angelegten neuen Hüttenweg (der alte musste wegen Steinschlaggefahr aufgelassen werden), Rast oder Übernachtung in der gemütlichen Oberetteshütte und dann über steile Moränenhänge und ein exponiertes Felsband bergauf in eine namenlose Scharte. Dort breitet sich nach Süden eine karge Hochebene aus, die von den Einheimischen liebevoll »Klein Tibet« genannt wird. Aus der Vogelperspektive des Abstiegs lassen sich dann die ungewöhnlichen Saldurseen mit ihren verschiedenen Farbtönen am besten bewundern.