Monte San Bartolomeo

Elbas erster Klettersteig-GipfelEigentlich ist die Wanderung über den Monte San Bartolomeo keine »schwarze« Tour. Das wird sie erst, wenn man die beiden markanten Felsgipfel hoch über den Küstenorten Chiessi und Pomonte erklimmt: den einen mithilfe von Stahlseilen, die Bergführer aus dem Dolomitenort Cortina d’Ampezzo durch den senkrechten Gipfelabbruch gespannt haben, den anderen ohne künstliche Hilfe über steile Platten. In beiden Fällen sind ungewöhnliche Tief- und Ausblicke der Lohn – und das Bewusstsein, auf geschichtsträchtigen Fährten zu klettern: Der Sattel zwischen den beiden Spitzen dürfte – so wie der benachbarte Colle della Grottaccia – schon im zweiten vorchristlichen Jahrtausend besiedelt gewesen sein. Aufgeschichtete Steine im Fels erinnern noch an eine etruskische Befestigung; und von der romanischen, vermutlich bei einem Überfall der Sarazenen zerstörten Kirche San Bartolomeo ist nur noch ein frei stehender Mauertorso übrig geblieben.