
Skitour
Hochglückscharte, 2387 m
- 9.9 km
- 04:00 h
- 1184 m
- 1184 m

Bekannteste Frühjahrsskitour im Karwendel Das riesige Nordkar des Hochglück ist den ganzen Winter über ein einsames Tourenrevier. Zu abgelegen sind diese Hänge ganz hinten im Enger Tal. Erst Anfang Mai, wenn der Schlagbaum in Hinterriß geöffnet wird und die Blechkarawane in die Eng wieder rollt, ändert sich dies schlagartig. Was im Wilden Kaiser das Griesner Kar, ist im Karwendel das Hochglückkar: der perfekte Saisonausklang in den Nordalpen. Während auf den schneefreien Wiesen der Engalmen bereits die Krokusse blühen, liegt in der schattigen Nordflanke noch meterhoch der Schnee, nach schneereichen Wintern lässt sich die Tour oft noch bis Anfang Juni halbwegs lohnend als Skitour durchführen. Die Beliebtheit dieser Skitour geht neben der grandiosen Landschaft mit Sicherheit auch auf die relativ geringen Anforderungen zurück. Der Höhenunterschied mit 1100 Metern liegt für den Massengeschmack genau richtig, und die Hänge sind zwar teilweise steil, aber meist mit genügend Auslauf, sodass ein Sturz in der Regel ungefährlich ist. Nicht zuletzt ist auch die Lawinengefahr gut kalkulierbar. Durch die schattige Ausrichtung ist bei Frühjahrsverhältnissen bis Mittag kaum mit Lawinen zu rechnen, was zeitlich auch für die Genießer zu schaffen sein sollte. Einen kleinen Wermutstropfen – neben dem großen Andrang – hat die Tour aber: Auf ein Gipfelerlebnis muss der Genuss-Tourengeher verzichten. Der Übergang von der Hochglückscharte zum höchsten Punkt erfordert Sicherheit im brüchigen, winterlichen Schrofengelände und wird fast nie durchgeführt. Der übliche Gipfelanstieg für erfahrene Skibergsteiger führt in einer Variante durch das linke Seitenkar und eine 45 Grad steile Rinne bis knapp unter den Gipfel. Von dort ist das letzte Gratstück viel kürzer und weniger heikel als von der Östlichen oder Westlichen Hochglückscharte und wird regelmäßig, aber trotzdem weit weniger als die Scharten besucht.
Ausgangspunkt: Großparkplatz am Alpengasthaus Eng (1203 m) im Karwendel.Anforderungen: Aufstieg und Abfahrt verlaufen überwiegend über mittelsteile, teilweise auch steile Hänge, die an engeren Passagen oft Buckelpistencharakter aufweisen. Eine solide Skitourentechnik in Aufstieg und Abfahrt ist daher hilfreich.
A tour by:
Rother Wanderführer Münchner Skitourenberge (Markus Stadler)