Hächle – Hängst – Schibegütsch
Wandern

Hächle – Hängst – Schibegütsch

  • 13.4 km
  • 06:30 h
  • 1026 m
  • 1026 m
Hächle – Hängst – Schibegütsch
Überschreitung Schrattenflue: besondere Geologie, besondere Historie und besonders anspruchsvollDie Schrattenflue ist wahrhaftig ein besonderer Berg. Von Westen besticht sie durch steil abfallende Felsflanken, nach Osten fällt das Bergmassiv eher sanft ab, wobei die Flanke auffällig von stark zerfurchtem Schrattenkalk durchzogen wird – eine geologische Besonderheit, welche schon bei einem Blick auf das Satellitenbild bei Swisstopo oder Google auffällt. Die Karstlandschaft, welche der Schrattenflue ihren Namen gegeben hat, besteht vielfach aus vegetationslosen Karrenfeldern mit zahlreichen Höhlen, und entsteht durch die Korrosion von Gestein unter Einwirkung von Wasser. Eine weitere Besonderheit sind die im Felsen versteckten militärischen Anlagen unterhalb des Schibegütsch. Im Zweiten Weltkrieg setzte die Armeeführung der Schweiz die Strategie durch, sich im Falle eines Angriffs ins Reduit der eidgenössischen Kernzone, also in die Alpen, zurückzuziehen. Dazu wurde eine helvetische Maginotlinie erbaut, deren Überreste heute noch zu sehen – und seit Ende des Kalten Krieges auch zu besuchen – sind. So auch in der Sperrstelle Schrattenfluh-Bumbachtal, welche die Kammlinie der Schrattenflue vom Heidenloch bis zum Schibegütsch einschließt und insgesamt 34 Anlagen umfasst. Diese wurden 1943 erbaut, indem teilweise bereits vorhandene Karsthöhlen zu Unter- und Waffenständen umfunktioniert wurden. Deshalb wurde diese Sperrstelle zum Objekt von nationaler Bedeutung erklärt. Und wenn man solche Werke noch hautnah auf gut sitzenden Eisenleitern begehen kann, schlagen wenigstens Bubenherzen höher – diejenigen der Väter wohl auch.
A tour by:
Rother Wanderführer Emmental (Daniel Anker)