Guffert – Westgrat

Rassige Unternehmung für schneereiche Winter Der Guffert als frei stehender Einzelberg im Norden des Rofangebirges ist ein traditioneller »Münchner Hausberg«, der im Sommer gerne von alpin orientierten Wanderern aufgesucht wird. Auch bei Kletterern ist seine von den beiden Altmeistern Hans Dülfer und Hans Fiechtl erstbegangene Südkante bekannt und beliebt – daneben sind in den letzten Jahren einige moderne Kletterrouten hinzugekommen. Aber als Skitourenberg ist der Guffert weniger bekannt. Der Hauptgipfel wird bei der hier beschriebenen Tour auch nicht erreicht – dafür aber eine Erhebung des Westgrates. Der Anstieg dorthin verläuft durch ein gewaltiges Südkar, das meist eine ideale Neigung für eine rassige Skitour aufweist und sich in seinem obersten Teil noch einmal ordentlich aufsteilt. Wem das zu wild wird, der kann am Beginn der bis zu 50 Grad steilen Gipfelrinne seine Abschlussbrotzeit machen – bei guten Schneeverhältnissen lohnt die Tour aufgrund der grandiosen Abfahrt trotzdem. Gute Schneeverhältnisse sind jedoch die Voraussetzung für diese Skitour. Zum einen wird bereits beim Anblick der gewaltigen Schneise im unteren Teil klar, dass nach starken Neuschneefällen hier große Lawinen drohen. Zum anderen sorgt die südseitige Exposition dafür, dass in schneearmen Wintern die Tour oft überhaupt nicht machbar ist. Und wenn doch genug Schnee liegt und gleichzeitig eine sichere Lawinenlage herrscht, dann gibts im Hochwinter hier oftmals Bruchharsch. Es gilt also, nach einem schneereichen Hochwinter die ersten Firntage abzuwarten, an denen aber auch in den tieferen Lagen noch genug Schnee liegt. Eine Skitour, die Geduld erfordert – und den richtigen Riecher für den perfekten Tag.