
Wandern
Brünnstein, 1619 m
- 11.5 km
- 05:30 h
- 933 m
- 933 m

Die neue Heimat der SteinböckeKurz unter dem Brünnsteingipfel hörte ich meine tierliebende bessere Hälfte mit jemandem reden. Da ich außer uns beiden niemand auf der Route vermutete, kam mir das höchst merkwürdig vor. »Ihr seid dumm wie Gämsen und stinkt wie Geißen«, schimpfte sie, »und wenn ihr nicht den Weg frei macht, dann schiebe ich euch weg!« Die Kommunikation, die meine Frau da oben pflegte, galt ein paar Steinböcken, die ausgerechnet auf den letzten Metern des Wegleins zum Brünnstein grasten. Damals waren wir im Winter oben, und es schien kräftig die Sonne, die das leckere, aber trockene Gras für die stämmigen Berggesellen vom Schnee befreite. Eigentlich haben am Brünnstein Steinböcke nichts verloren, denn von Natur aus waren sie dort nie anzutreffen. Sie sind am Brünnstein ausgewildert worden und verhalten sich ausgesprochen zahm, weil sie nicht bejagt werden. Sie finden in den Gipfelregionen des Brünnsteins an den steilen, stark besonnten und felsdurchsetzten Grashängen ideale Lebensbedingungen. Steigt man den endlos langen Waldweg zum Brünnstein hinauf, erwartet man sehnlichst die weite Schau vom zackigen Gipfel. Denn schließlich ist bis zum Brünnsteinhaus nicht viel von der schönen Voralpenlandschaft zu sehen. Entschädigt wird man erst ab der Alpenvereinshütte. Schaumagnet vom Brünnstein ist das Kaisergebirge. Aber auch zum Alpenhauptkamm und natürlich in die Bayerischen Voralpen hat man besonders schöne Blicke.
A tour by:
Rother Wanderführer Münchner Wanderberge (Siegfried Garnweidner)