Eiger – Mönch – Jungfrau. Wer kennt es nicht, dieses weltberühmte Dreigestirn. Mit mehr als 3.500m Höhenunterschied ragen die nördlichen Berner Alpen aus dem Berner Oberland auf. Doch beeindruckend sind nicht nur die senkrechten Nordwände wie etwa die Eiger Nordwand, die mit 1.800m zweithöchste Wand der Alpen. In diesem Bereich der Westalpen dominieren auch die großen Alpengletscher. Mit dem Aletschgletscher und dem Fieschergletscher fließen auf der Südseite die beiden längsten Eisströme der Alpen ins Wallis ab und verleihen der Region ihr wildes Gesicht. Es versteht sich von selbst, dass die Gipfel der Berner Alpen damit zu den begehrtesten Hochtourenzielen zählen. Wo sonst hat man die Möglichkeit derart abgelegene und ungleich lohnende 4000er zu besteigen? Doch nicht nur die ganz hohen Berge wie Finsteraarhorn, Aletschhorn und Jungfrau sollten im Gipfelbuch eines jeden Hochtouristen stehen. Auch die niedrigeren Ziele wie etwa das Studerhorn haben ihren ganz eigenen Reiz und bieten unvergessliche Ausblicke auf die hohen Gipfel der Berner Alpen. Wir stellen euch hier die 5 schönsten Hochtouren dieser atemberaubenden Gebirgsregion vor!
Tour 1: Finsteraarhorn
Mit dem Finsteraarhorn erreichen die Berner Alpen ihre größte Höhe. Ganze 4274 m ragt der mächtige 4000er in den Himmel. Von allen Seiten wirkt das kecke Finsteraarhorn unnahbar, spitz und steil. Nur auf seiner Westseite offenbart es eine kleine “Schwachstelle”. Über diese stark vergletscherte Flanke führt der Normalweg hinauf bis zum luftigen Gipfelgrat, über den man die letzten Höhenmeter zum Gipfel steigt. Wer das Finsteraarhorn besteigen möchte muss in jedem Fall einen langen Weg auf sich nehmen. Mindestens 8h Gehzeit gilt es zu bewältigen, um die abgelegene Finsteraarhornhütte zu erreichen.
2-3 Tage
2.500 m
2.500 m
34,9 km
Schwierigkeit
Ausdauer
Landschaft
Ausgangspunkt im Tal: Grindelwald oder Grimselpass
Aufstiegshilfe mit Seilbahn: Von Grindelwald mit der Jungfraubahn
Das Aletschhorn liegt im Zentrum der Berner Alpen und gilt als einer der kältesten Berge der Alpen. Von allen Seiten ist es stark vergletschert und nährt unter anderem auch den mächtigen Aletschgletscher. Wer das Aletschhorn besteigen möchte kann dies entweder über die Oberaletschhütte und die Südwestrippe oder aber über das Mittelaletschbiwak (wurde im Winter 2019 von einer Lawine zerstört!) und den Nordostgrat tun. Egal für welche Route man sich entscheidet – eine kräftige Portion Ausdauer für lange Märsche in große Höhen sollte man schon mitbringen.
Das Dreigestirn Eiger – Mönch- Jungfrau ist der Blickfang schlechthin, wenn man sich den Berner Alpen von Norden her nähert. Der Mönch gilt dabei als der am einfachsten zu besteigende Gipfel wenngleich auch das natürlich relativ zu sehen ist. Auch wenn es dank der Jungfraubahn so manch ungeübten Bergsteiger auf diesen Berg zieht so sollte man doch einiges an Hochtourenerfahrung gesammelt haben und auch gut akklimatisiert sein, um am exponierten Gipfelgrat nicht ins Schwitzen zu kommen. Mit einer Übernachtung auf der Mönchsjochhütte sollte zumindest die Akklimatisierung kein großes Problem mehr darstellen.
Das Studerhorn ist der ideale Berg zur Akklimatisierung für höhere Ziele in den Berner Alpen. Vom Grimselpass ist es zwar ein weiter Weg zur Oberaarjochhütte, aber er lohnt sich! Wunderschön gelegen an der Südflanke des Oberaarhorns bieten sich tolle Ausblicke hinüber zum Finsteraarhorn. Anderntags geht es dann über den Studergletscher hinauf zum Studerhorn und weiter über den aussichtsreichen Grat hinüber zum Oberaarhorn, über dessen Südflanke man wieder die Hütte erreicht. Eine grandiose und nicht allzu fordernde Runde zum Auftakt einer Hochtourenwoche in den Berner Alpen!
Auch wenn der Galenstock streng genommen nicht mehr zu den Berner Alpen zählt wollen wir ihn doch an dieser Stelle vorstellen, stellt er doch ein ideales Ziel für Hochtouren-Neulinge und als Akklimatisierungstour für die hohen Berner Gipfel dar. Vom Ausgangspunkt am Hotel Belvedere gelangt man in wenigen Minuten auf den noch immer mächtigen Rhônegletscher und steigt über diesen zur Westflanke des Galenstocks auf. Hier geht es über leichte Felsen höher bis wir am Gipfelaufbau einen schönen Firngrat erreichen, über den man zum höchsten Punkt gelangt.