Freilichtmuseum Glentleiten

Bauernwelt: heile Welt oder harte Wirklichkeit? Gute alte Zeit! Da war die Welt noch in Ordnung, jeder hatte seinen Platz, seine Arbeit; sonntags ging man in die Kirche, abends müde ins Bett. Wenn’s nur wahr wäre! Doch so idyllisch, wie man es nach einem Besuch im Freilichtmuseum auf Glentleiten annehmen könnte, war das bäuerliche Leben eben nicht. Das Museum gibt sich zwar alle Mühe, den schönen Schein etwas zu mildern, der (harten) Wirklichkeit mehr Raum zu geben, aber der heitere Landschaftsrahmen und die liebevoll wiederaufgebauten, zum Teil auch restaurierten Höfe aus allen Regionen Oberbayerns, vom Lech bis zur Salzach, von den Alpen bis zur Donau machen es einem nicht leicht, sich auch der Schattenseiten jener Zeit, der Mühsal des täglichen Lebens, der Fron auf den Feldern bewusst zu werden. Gezeigt werden auf dem ausgedehnten Museumsgelände nicht nur gegen hundert Einzelobjekte, meist eingerichtet; es wird auch altes Handwerk vorgeführt: eine Wetzsteinmacherei, ein Sägewerk, eine Hammerschmiede und eine Hafnerei. Neu: Eine Tankstelle aus den 1950er-Jahren. Im Kramerladen kann man sich ein Bild vom (bescheidenen) Angebot anno dazumal machen.