Obere Schwandalp, 1330 m

Prächtige Schaubühne am Grünten Wer von der Kehralp, ein gutes Stück oberhalb der Starzlachklamm, über die grimmigen Tiefschneehänge zur Oberen Schwandalp die erste Spur legen muss, hat sich seine mühselig geschleppte Rucksackbrotzeit wahrlich verdient. Zudem entschädigt wird man durch die meisterhaften Panorama-Eindrücke dieses sympathischen Aussichtsbalkons. Packend nah bestechen über dem Ostrachtal die Hintersteiner Berge und die gewaltige Daumengruppe. Die Südostflanke des geologisch ziemlich bemerkenswerten Grünten mit seinen stark gestörten Gesteinsschichten zeichnet sich durch ein erstaunlich gegliedertes Gelände aus mit senkrecht aufgestellten Felsschichten und bizarren Türmen. Ein weiteres Merkmal dieser vom Schrattenkalk gezeichneten Bergseite sind die hier vorkommenden fossilreichen, eisenoxidhaltigen Erzkalke. Erzgruben beiderseits des Königssträßles, in der Nähe der Kehralp, erzählen noch von einer Zeit, als man das begehrte, in verschiedenen Rottönen erscheinende »Grüntenerz« abbaute. Der schriftlich ab dem Jahr 1471 belegte Grünten-Bergbau wurde wegen minderer Qualität des Erzes und den großen Abbauschwierigkeiten 1859 eingestellt. Im Sommer kann der Wanderer auf dem Eisenerzlehrpfad und im Schaubergwerk seine möglicherweise bestehenden Wissenslücken auffüllen.